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Juniorprofessur Ressourceneffizientes Bauen

Dissertationen

Implementierung und Trans­for­ma­tion von gebauter Umwelt

Promotionsvorhaben Matthäus Nowak

Die Aneignung von Hassan Fathys New Qurna durch die Bewohner*innen

Die Siedlung New Qurna entstand in den 1940er- und 1950er-Jahren auf Grundlage der Planungen des ägyptischen Architekten Hassan Fathy am Westufer des Nils gegenüber der Stadt Luxor und sollte den Bewohnern:innen von Al-Qurna eine neue Heimat bieten. Der Bau der Siedlung von New Qurna wurde durch die ägyptische Antikenverwaltung initiiert, welche die Situation der einige Kilometer entfernten und unkontrolliert in direkter Nachbarschaft zu oder direkt auf altägyptischen Gräbern gewachsenen Siedlung Al-Qurna zunehmend kritisch betrachtete.

Als Fathy den Planungsauftrag erhielt, war er bereits durch seine Auseinandersetzung mit lokal verfügbaren Materialien, mit traditionellen Bautechniken und ablesbaren - „einfachen“ - und materialgerechten Konstruktionen als Architekt national bekannt. Grundlegender Anspruch seiner Planungen war die Überführung dieser Prinzipien in eine ästhetische, ganzheitliche und humane Architektur. Ein integraler Konzeptansatz ist auch bei den Planungen für New Qurna ablesbar. Jedoch weigerten sich viele Bewohner:innen ihre Heimat zu verlassen und in die neue Siedlung zu ziehen. Fathys Pläne wurden nie gänzlich realisiert und die Bauarbeiten bereits 1952 eingestellt. Die bis dahin errichteten Gebäude wurden dennoch wie geplant bezogen, in den letzten Jahrzehnten und bis heute aber starken Abbruch- sowie Um- und Anbaumaßnahmen ausgesetzt, so dass die einstmals einheitliche Erscheinung der Bauwerke in Konstruktion und Materialität heute nicht mehr ablesbar oder stark überformt ist.

Hier setzt die Dissertation an: Welche wirtschaftlichen, sozio-kulturellen, politischen oder privaten Ursachen führten ausgehend von Hassan Fathys Planungen zu den baulichen Entwicklungen in New Qurna? Wer waren die Impulsgeber:innen? Wie wurden die Transformationen stadtplanerisch, architektonisch und baukonstruktiv umgesetzt? Welche Bautechniken, Konstruktionen und Materialien wurden angewandt und warum? Welches Wissen wurden umgesetzt? Welche Rückschlüsse und Strategien lassen sich daraus für mögliche Implementierungen vor Ort aber auch in anderen Klimazonen und unter anderen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Voraussetzungen und mit dem Ziel einer kostengünstigen, ressourcenschonenden und nachhaltigen Architektur - einer Architektur ganz im Sinne Hassan Fathys - ableiten?

Schwarzweiß Foto der Siedlung New Qurna im Jahr 2019 © Matthäus Nowak
New Qurna 2019
Schwarzplan zum Vergleich New Qurna 2010 gegenüber der Planung von 1945 © Matthäus Nowak
Vergleich New Qurna 2010 vs. Planung 1945

Anfahrt & Lageplan

Der Campus der Technischen Universität Dortmund liegt in der Nähe des Autobahnkreuzes Dortmund West, wo die Sauerlandlinie A45 den Ruhrschnellweg B1/A40 kreuzt. Die Abfahrt Dortmund-Eichlinghofen auf der A45 führt zum Campus Süd, die Abfahrt Dortmund-Dorstfeld auf der A40 zum Campus-Nord. An beiden Ausfahrten ist die Universität ausgeschildert.

Direkt auf dem Campus Nord befindet sich die S-Bahn-Station „Dortmund Universität“. Von dort fährt die S-Bahn-Linie S1 im 20- oder 30-Minuten-Takt zum Hauptbahnhof Dortmund und in der Gegenrichtung zum Hauptbahnhof Düsseldorf über Bochum, Essen und Duisburg. Außerdem ist die Universität mit den Buslinien 445, 447 und 462 zu erreichen. Eine Fahrplanauskunft findet sich auf der Homepage des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr, außerdem bieten die DSW21 einen interaktiven Liniennetzplan an.
 

Zu den Wahrzeichen der TU Dortmund gehört die H-Bahn. Linie 1 verkehrt im 10-Minuten-Takt zwischen Dortmund Eichlinghofen und dem Technologiezentrum über Campus Süd und Dortmund Universität S, Linie 2 pendelt im 5-Minuten-Takt zwischen Campus Nord und Campus Süd. Diese Strecke legt sie in zwei Minuten zurück.

Vom Flughafen Dortmund aus gelangt man mit dem AirportExpress innerhalb von gut 20 Minuten zum Dortmunder Hauptbahnhof und von dort mit der S-Bahn zur Universität. Ein größeres Angebot an internationalen Flugverbindungen bietet der etwa 60 Kilometer entfernte Flughafen Düsseldorf, der direkt mit der S-Bahn vom Bahnhof der Universität zu erreichen ist.

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